Schlagwort: Die Neue Zeit

  • Franz Mehring: Mit wie geringem Verstande!

    [Die Neue Zeit, IX. Jahrgang 1890-91, II. Band, Nr. 50, S. 745-749]  Berlin, den 31. August. Es gibt wenige geflügelte Worte, die durch häufiges Zitieren so verbraucht sind, wie jene, bald dem Hofmeister eines badischen Markgrafen, bald dem Papste Julius IIl., zumeist aber dem schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna zugeschriebene melancholische Frage: An nescis, mi…

  • Franz Mehring: Aus Agrarierland

    [Die Neue Zeit, IX. Jahrgang 1890-91, II. Band, Nr. 49, S. 718-723]  Stolpmünde, den 24. August. Ein flacher Strand, eine stille See, niedrige Dämme, in deren Sande einige kümmerliche Anpflanzungen unter dem prunkenden Namen von „Strandanlagen“ ein trostloses Dasein führen, ein enger und immer wieder versandender Hafen für die Küstenschifffahrt, dazu ein Flecken mit…

  • Franz Mehring: Anti- und Philosemitisches

    [Die Neue Zeit, IX. Jahrgang 1890-91, II. Band, Nr. 45, S. 585-588]  Berlin, den 27, Juli. Die Reichstagswahl in Kassel-Melsungen kommt recht zu pass, den „neuen Aufschwung“ zu beleuchten, den der Antisemitismus in Deutschland genommen haben will und bis zu einem gewissen Grade auch, wohl genommen hat. Die ökonomische Entwicklung wirft in steigendem Umfange…

  • Karl Kautsky: Tolstoi und Brentano

    [Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ – 19. 1900-1901, 2. Band, Heft 27 (3. April 1901), S. 20-28] Eine der besten Prosaschriften Tolstois scheint uns seine jüngst erschienene über „Moderne Sklaven“ zu sein.1 Über die dichterischen Qualitäten des großen Russen brauchen wir kein Wort zu verlieren. Sie werden von Niemand mehr bezweifelt. Dass…

  • Karl Kautsky: Akademiker und Proletarier

    [Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ – 19. 1900-1901, 2. Band, Heft 29 (17. April 1901), S. 89-91] Das wichtigste Vorkommnis auf der jüngsten Landeskonferenz unserer sächsischen Genossen scheint uns die Akademikerdebatte zu sein und zwar ihre gegen die „Akademiker“ gerichtete Seite derselben. Sie hatte ja zwei Seiten, Sie richtete sich nicht bloß…

  • Karl Kautsky: Die Elektrizität in der Landwirtschaft

    [Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ – 19. 1900-1901, 1. Band, Heft 18 (30. Januar 1901), S. 565-572] Das landwirtschaftliche Maschinenwesen ist in raschem Aufschwung begriffen. Ein Anzeichen davon gibt die Zunahme der Dampfmaschinen, Man zählte in der Landwirtschaft Preußens 1879 2.731 Dampfmaschinen mit 24.310 Pferdestärken, 1897 dagegen 12.856 mit 132.805 Pferdestärken, eine…

  • Karl Kautsky: Wieder einmal Isegrim1

    [Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ – 19. 1900-1901, 1. Band, Heft 21 (20. Februar 1901), S. 663-666] Isegrim ist wieder einmal damit beschäftigt, die wahren marxistischen Prinzipien hochzuhalten gegenüber der heutigen Sozialdemokratie, die sie schnöde verleugnet und die sich dem freisinnigen Philisterstandpunkt ergeben hat. Zur Abwechslung ist es diesmal nicht die Frage…

  • Karl Kautsky: Nochmals Klassenkampf und Ethik

    [Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ – 19. 1900-1901, 1. Band, Heft 15 (9. Januar 1901), S. 468-472] Dr. Försters Erwiderung bringt keine neuen Tatsachen. In Bezug auf die Erscheinung, die ihn zu seiner Philippika gegen den Klassenkampf anregt, weiß er nur die Behauptung zu wiederholen, dass sie ein „Fiasko einer wahrhaft sozialen…

  • Franz Mehring: Das Schicksal der Monarchie

    [Die Neue Zeit, IX. Jahrgang 1890-91, II. Band, Nr. 41, S. 457-459]  Berlin, den 29. Juni. Als bei Torgau die letzte Schlacht des siebenjährigen Krieges geschlagen und für die Österreicher verloren war, verloren auch die Kaiserin Maria Theresia und ihre getreue Hauptstadt die Geduld mit dem Marschall Daun. Das Volk von Wien warf seiner…

  • Franz Mehring: Bochum

    [Die Neue Zeit, IX. Jahrgang 1890-91, II. Band, Nr. 39, S. 393-397]  Berlin, den 15. Juni. Ein blindes Huhn findet gelegentlich auch ein Korn, und ein amtliches Blatt der königlich sächsischen Regierung traf ausnahmsweise einmal den Nagel auf den Kopf, als es mit dem einen Worte: Bochum künftighin die nationalliberalen Tugendhelden in wilde Flucht…