Peter Taaffe: Vom Bürokraten zum Dissidenten

[Militant International Review, Nr. 28, Januar 1985, S. 9-15]

Peter Taaffe analysiert die kürzlich veröffentlichten Memoiren von Pjotr Grigorenko.

Die Gestalt Grigorenkos ist all jenen vertraut, die die sogenannte „Dissidenten“-Bewegung in Russland in den 1960er und frühen 1970er Jahren verfolgt haben. Wegen seines entschlossenen und heldenhaften Widerstands gegen den Stalinismus war er der einzige General der Roten Armee, der vom Regime ins Exil geschickt wurde.

Er war auch eines der prominentesten Opfer der barbarischen „psychiatrischen“ Behandlung, die der KGB seinen Gegnern zuteil werden ließ. Diese und viele andere Erlebnisse hat Grigorenko nun in einer interessanten Biographie aufgearbeitet, die in diesem Land 1983 erschienen ist. Für Marxist*innen ist das Buch von besonderem Interesse. Grigorenko stammte selbst aus der bürokratischen Elite. Er war persönlich mit den Spitzen der Bürokratie, Breschnew, Chruschtschow, Andropow und vielen anderen, bekannt. Er zeichnet seine Entwicklung vom hartgesottenen „Stalinisten“ zum unerbittlichen Gegner des Regimes nach. Das Buch ist recht faszinierend, indem es die inneren Mechanismen der Bürokratie aufzeigt. Die aufschlussreichsten Seiten sind die, die sich mit der Nach-Stalin-Ära befassen.

Nach dem Tod Stalins wurde sogar die Bürokratie selbst, zumindest ihre untersten Ebenen, durch die Enthüllungen Chruschtschows auf dem 20. Parteitag erschüttert. Doch Grigorenko war nicht nur ein liberaler Kritiker des Regimes. In einem bestimmten Stadium seiner Entwicklung nähert er sich einer „trotzkistischen“ Kritik am stalinistischen Regime. Die Kapitel, die sich mit der „Wiedergeburt des Leninismus“ befassen, sind die interessantesten im ganzen Buch. Aber Grigorenko liefert auch eine unschätzbare Darstellung der Schnitzer Stalins beim Kollektivierungsabenteuer, bei der Dezimierung des Offizierskorps während der Säuberungen in den 1930er Jahren und der verbrecherischen Fehler des großen „Kriegsführers“.

Als unerfahrener junger Organisator aus bäuerlichen Verhältnissen im Komsomol (Bund der jungen Kommunisten) beteiligte er sich 1924 am Kampf gegen Trotzki. Da „konnte ich natürlich nicht abseits stehen. Ich las alle Zeitschriften, beschäftigte mich mit Trotzkis ,Lektionen des Oktober‘. Ich verlor mich darin, verstand plötzlich überhaupt nichts mehr und war der Verzweiflung nahe. Und wenn nun Trotzki recht hatte? Wenn es wirklich über unsere Kräfte ging, die sozialistische Gesellschaft allein aufzubauen? Womöglich würden wir scheitern, wenn uns nicht doch die Weltrevolution zu Hilfe käme? […] Da erschien in den Tagen meiner schlimmsten Anfechtungen in der Arbeiter-Zeitung ein Artikel von Stalin unter der Überschrift ,Trotzkismus oder Leninismus‘. Mit der ihm eigenen Schlichtheit (heute würde ich sagen Beschränktheit) widerlegte er These für These die Vorstellungen Trotzkis. Er bestand darauf, dass es möglich sei, nicht nur die Grundlagen für den Sozialismus in einem Land zu schaffen sondern auch diesen Sozialismus selbst aufzubauen. Die Verzögerung mit der die Weltrevolution zu erwarten sei, dürfe uns nicht auch noch aufhalten. Im Gegenteil, wir hätten die Pflicht, mit unserem eigenen ökonomischen Aufbau zur Beschleunigung der Weltrevolution beizutragen. Dieser Text überzeugte mich bis zum letzten Komma. Stalin hatte mich von allen meinen Zweifeln befreit. Sein Artikel wurde meine Bibel und blieb meine einzige Quelle für die Argumente gegen die Trotzkisten.“1

Revolution isoliert

Die Führer der Russischen Revolution, Lenin und Trotzki, hätten sich nie vorgestellt, dass sie den Sozialismus in einem einzigen Land aufbauen könnten, schon gar nicht in einem rückständigen, überwiegend bäuerlichen Land wie Russland. Der Beginn des Sozialismus würde ein höheres technisches Niveau – eine höhere Arbeitsproduktivität – erfordern als selbst das am höchsten entwickelte kapitalistische Land. Russland besaß weder die wirtschaftliche Basis noch die kulturellen Ressourcen, um zum Aufbau des „Sozialismus in einem Land“ zu schreiten. Die Russische Revolution war als der Beginn der internationalen Revolution gedacht. Nur auf internationaler Ebene, durch einen Weltproduktionsplan, würde es möglich sein, mit dem Aufbau des Sozialismus zu beginnen.

Die Russische Revolution könnte jedoch der Funke sein, der eine Reihe von Revolutionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und in ganz Westeuropa in Gang setzen könnte, die wiederum auf die Zitadelle des Weltkapitalismus, Amerika, übergreifen würden. Diese Revolutionen würden Russland mit enormer wirtschaftlicher und kultureller Unterstützung zu Hilfe kommen. Die Verzögerung der Weltrevolution, die ausschließlich auf den Verrat der Revolution in Deutschland 1918, in Italien 1920 usw. durch die Führer*innen der Sozialdemokratie zurückzuführen ist, führte zur Isolierung der russischen Revolution. Die wirtschaftliche und kulturelle Rückständigkeit des Landes sowie die Dezimierung der Blüte des russischen Proletariats im Bürgerkrieg waren die Faktoren, die zur Usurpation der Macht durch die bürokratische Elite, verkörpert durch den Aufstieg und den Triumph Stalins, führten.

In seiner Anfangsphase stützte sich der Stalinismus auf Menschen wie Grigorenko, die über wenig theoretische oder politische Bildung verfügten und aus einem rückständigen ländlichen Umfeld stammten (Grigorenko stammte von einem kleinen Bäuer*innenhof in der Ukraine). Der junge Grigorenko sollte jedoch in den folgenden Jahren viele Aspekte des Regimes in Frage stellen. Er wurde Zeuge und protestierte gegen die ruinösen Auswirkungen der Zwangskollektivierung. Doch Grigorenko brachte Stalin nicht mit den Verbrechen der Bürokratie in Verbindung. Wie viele andere glühende Stalinisten jener Zeit war nicht der große „Steuermann“, sondern seine Untergebenen für die Verbrechen „verantwortlich“, die er aus erster Hand miterlebte.

Einige der besten Passagen untermauern die von Leopold Trepper in seinem monumentalen Werk „The Great Game“ [deutsch: „Die Wahrheit“, München 1975] erbrachten Beweise, die den Mythos, dass Stalin trotz aller anderen „Schattenseiten“ zumindest „ein großer Kriegsführer“ gewesen sei, vollständig erschüttern. In den Säuberungsprozessen von 1937 bis 1938 schlachtete Stalin 70% des Offizierskorps der Roten Armee ab.

Unter denjenigen, die vor das Erschießungskommando kamen, befanden sich vor allem herausragende militärische Führer*innen wie Tuchatschewski und Jakir.

Ersterer hatte die Theorie des Blitzkriegs entwickelt, lange bevor die Nazis diese Methode der Kriegsführung entwickelten oder durchführten. Die Aktionen Stalins waren keine bloße Willkür seinerseits. Wie Trotzki betonte, handelte es sich bei den damaligen Säuberungen um einen einseitigen Bürgerkrieg zur Dezimierung der letzten Überreste der bolschewistischen Partei.

Stalin fürchtete jede herausragende Persönlichkeit, die mit der heroischen Periode der russischen Revolution in Verbindung gebracht wurde. Im Falle einer Revolte des russischen Proletariats hätten diese Persönlichkeiten, ungeachtet ihrer vorherigen Kapitulation vor Stalin, zu einem Brennpunkt der Opposition werden können. Auch das Offizierskorps, insbesondere herausragende Generäle wie Tuchatschewski und Jakir, hätten zu einem Anziehungspunkt für diejenigen werden können, die gegen das ungezügelte, rücksichtslose und blutdürstige Regime Stalins opponierten. Traditionell fürchtete der stalinistische Apparat in Partei und Regierung eine zu große Unabhängigkeit des Offizierskorps. Die jüngste Entfernung Marschall Ogarkows als russischer Generalstabschef ist mit der Befürchtung der Partei- und Staatsbürokratie verbunden, das Offizierskorps könne zu einer oppositionellen Kraft werden. Daher die Anprangerung von ungenannten Generälen, die „bonapartistische“ Tendenzen zu hegen scheinen.

Stalins militärische Schnitzer

Wäre Stalin bewusst ein Agent der Nazis gewesen, hätte er die militärische Verteidigung Russlands nicht erfolgreicher sabotieren können. Grigorenko führt Beispiele für Stalins Verbrechen an, die aus seinen eigenen Erfahrungen stammen. Er war persönlich an den Befestigungen an der Westfront beteiligt. Doch, wie er bemerkt: „Um einen ganzen Gürtel solch uneinnehmbarer Festungsanlagen entlang ihrer Westgrenze vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer anzulegen, knöpfte die Sowjetregierung dem Volk meiner Schätzung nach 120 Milliarden Rubel ab. Allerdings konnten diese Festungsrayons ihre Bestimmung nicht mehr erfüllen. Ohne je einen Schuss abgegeben zu haben, wurden im Frühjahr 1941, am Vorabend des Einmarschs der Deutschen, alle Festungen auf einer Linie von 1200 Kilometern Länge in die Luft gejagt. Auf Befehl Stalins sprengten Kommandos die massiven, eisenbetonbewehrten Bunker, Kasematten, Geschützstellungen mit dreifachen Schießscharten, Kommandostände, Beobachterposten – insgesamt Zigtausende unverwüstlicher Verteidigungsanlagen. Ein größeres Geschenk hätte Stalin Hitlers Unternehmen ,Barbarossa‘ nicht machen können! Wer weiß, wie zukünftige Historiker diesen Sabotageakt gegen das eigene Volk bewerten werden; die gegenwärtigen schweigen sich darüber aus.“2 Grigorenko fragt: „Wie konnte das geschehen? Stalins Rechtfertigungen müssen sein, dass er verrückt war.“

Es gibt viele weitere Beispiele für Stalins Blindheit, Empirismus und „Verrücktheit“. Hitlers Invasionspläne, einschließlich des genauen Datums für den Beginn der Invasion, lagen Stalin vor, aber er entschied sich, sie als „Nazi-Propaganda“ zu ignorieren. Die russischen Streitkräfte waren so unvorbereitet, dass es den Nazis gelang, die meisten russischen Flugzeuge zu zerstören, während sie noch am Boden waren! Außerdem ist nicht allgemein bekannt, dass die russischen Armeen bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs über eine größere Feuerkraft verfügten als die Nazi-Deutschlands. Stalin hatte die Blüte der Roten Armee durch militärische Idioten wie Woroschilow ersetzt. Dieses „Genie“ befürwortete den Einsatz von Kavallerie, um den Panzern der Nazis entgegenzutreten!

Grigorenko zeigt, dass die Freilassung von Generälen wie Rokossowski und Schukow, die zum Zeitpunkt der Invasion in den stalinistischen Kerkern auf ihre Hinrichtung warteten, ein entscheidender Faktor war, um den vollständigen Triumph der Nazis zu verhindern. Weitere Faktoren waren die Barbarei des Naziregimes, die die Völker Russlands völlig abstieß. Die Vorteile der Planwirtschaft erlaubten es Russland auch, die Waffen zu produzieren, um die Nazis zu besiegen, obwohl Hitler über die Industrie und die Ressourcen von ganz Europa verfügte. Bei Ausbruch des Krieges war der „große Steuermann“ vom Ausmaß der Katastrophe und der Furcht vor dem Zorn eines empörten Volkes so erschüttert, dass er tagelang in Schweigen hüllte.

In Grigorenkos Berichten über die militärischen Schnitzer und Verbrechen Stalins und der von ihm vertretenen bürokratischen Elite ist nichts neu. Aber er liefert unschätzbare Beweise aus erster Hand, die den Mythos, der um Stalin aufgebaut wurde und den sogar Leute wie Michael Foot in der Vergangenheit akzeptiert haben, ein für alle Mal erschüttern:

„Natürlich waren die Errungenschaften der Stalin-Ära von monumentalem Ausmaß. Unter seiner Führung wurde die Sowjetunion kollektiviert und ein größtenteils bäuerliches Volk zur Alphabetisierung gebracht. Dank dieser Errungenschaften konnten die russischen Armeen, die im Ersten Weltkrieg von den Deutschen zerschlagen wurden, diese im Zweiten Weltkrieg zurückschlagen und vernichten. … Wer wird es angesichts dieser kolossalen Ereignisse wagen, die Größe Stalins in Frage zu stellen? Wie übermenschlich muss der Verstand sein, der diese welterschütternden Entwicklungen lenkte?“3

Grigorenko und Breschnew

In den 30er Jahren hing Grigorenkos Leben, wie das vieler anderer, an einem seidenen Faden. Einmal erkundigte sich Stalin bei seinem Vorgesetzten über Grigorenkos angebliche „Sabotage“. Er wurde durch seinen befehlshabender Offizier vor dem Erschießungskommando bewahrt. In den 1930er Jahren machte Grigorenko zum ersten Mal Bekanntschaft mit Breschnew, der später zum obersten Bürokraten aufsteigen sollte. Sein Porträt Breschnews beschreibt nicht nur eine Person, sondern einen sozialen Typus, der die russische Gesellschaft bis heute prägt. „Ich verwende nicht zufällig das Wort ,Maske‘. Breschnew verfügte über ein ganzes Arsenal von Masken für jeden nur denkbaren Anlass. Seine Art zu lächeln erinnerte unwillkürlich an eine Marionette. Ich konnte im Lauf der neun Monate, während er Leiter der Armeepolitabteilung war, an ihm folgende Mienen beobachten:

Das gefällige, dienstbeflissene Lächeln: Es wurde in Gegenwart höherer Ränge aufgesetzt und war zwischen Ohren, Nasenspitze und Kinn angesiedelt, gleichsam aufgepappt auf diese Gesichtspartie. Mir schien, man brauche nur an einem Faden zu ziehen, um ohne jede Übergangsnuance diesen Gesichtsausdruck hervorzurufen; ebenso umgekehrt; ein Ruck an einem zweiten Faden, und das Lächeln wäre verschwunden.“4

Breschnew wurde in der Öffentlichkeit gewöhnlich mit einer Brust voller Kriegsmedaillen gesehen. Aber Grigorenko kommentiert: „Was ich sagen will, ist einschlägig bekannt. Doch heute wird uns weisgemacht, Breschnew habe in vorderster Linie gekämpft. Besäße er ein gutes Gedächtnis, hätte er sich wohl gescheut, den Titel eines ,Helden der Sowjetunion‘ anzunehmen – für seine angebliche Teilnahme an den Kämpfen einer Armee, in der weder einer der Kommandeure noch ein Angehöriger des Kriegsrats eine solche Auszeichnung erhalten hat“5.

Die interessantesten Kapitel in Grigorenkos Buch sind jedoch diejenigen, die sich mit der Zeit nach dem Tod Stalins und insbesondere mit den Folgen des 20. Parteitags befassen, auf dem Chruschtschow die Verbrechen Stalins detailliert darlegte. Er weist darauf hin, dass es Anfang der 1960er Jahre „für mich sehr spannungsreich gewesen [war], in der Arbeit sowohl wie privat. Meine Einstellung zur Regierungspolitik war immer kritischer geworden. Es fiel mir immer schwerer, zu Ungesetzlichkeiten zu schweigen. Die zweite Währungsreform fand statt. Doch während die erste, ein offener Raub, in mir keinen Protest hervorrief, brachte mich Chruschtschows Erklärung, von der neuen Währungsreform würde niemand profitieren, es würde aber auch niemand etwas verlieren, in Zorn.“6

20. Parteitag

Chruschtschows Maßnahmen riefen Unmut in der Bevölkerung hervor. Zugleich stieß Grigorenko auf die tote Hand der Bürokratie. „Ich hörte immer mehr Berichte darüber, wie schwierig es war, Unterstützung für neue Erfindungen zu bekommen. Wie bedeutend und innovativ sie auch sein mochten, die Regierung schien es vorzuziehen, beim Alten zu bleiben. Technologisch waren wir etwa 15 Jahre hinter den Vereinigten Staaten zurück. Ich konnte nicht glauben, dass wir alles daran setzten, diesen Rückstand aufzuholen. Das ärgerte mich.7 Ich hatte viele Bekannte in den verschiedensten sozialen Schichten: Direktoren großer Betriebe, leitende Mitarbeiter am Gosplan (Staatsplan), Sowchosdirektoren, Lehrer, Arbeiter, Angestellte, Kolchosbauern … alle waren unzufrieden, alle erzählten Beispiele von Misswirtschaft, Gesetzesverstößen, Bürokratismus, stupider Beschränktheit. Und es gab keine Instanz, der man die Unzuträglichkeiten unterbreiten konnte, also musste man darüber sprechen, im privaten Kreis und öffentlich.“8

Grigorenko rang mit dem Dilemma, was er tun sollte. „Es fiel mir unendlich schwer, die Heuchelei der Regierenden stumm zu dulden, zugleich war mir klar, dagegen aufzutreten, würde meinen Ruin bedeuten. Darum versuchte ich, meine aggressive Stimmung zu unterdrücken, indem ich bis zur Erschöpfung arbeitete.“9

So löste zu diesem Zeitpunkt die Sackgasse des Regimes sogar innerhalb der Bürokratie eine tiefgreifende infragestellende Stimmung aus. „Hast die Generalssporen wohl schon satt“, schreibt [fragte sich selbst] Grigorenko, „ das gute Gehalt, die Sonderverpflegung, die Extraläden, he? Was scheren dich denn die Kolchosbauern, die Arbeiter, die in Gefängnissen und Lagern Krepierenden? Lebe und genieße dein Leben, Pjotr Grigorjewitsch.“ Und dann macht er sich Vorwürfe:„Ein Schweinehund bist du, Pjotr Grigorjewitsch.’“10

Diese Phase des Ringens mit seinem Gewissen erreichte ihren Höhepunkt auf der Moskauer Parteikonferenz des Lenin-Bezirks, an dem Grigorenko am 7. September 1961 als Delegierter teilnahm. Die ganze aufgestaute Bitterkeit und Unzufriedenheit, die er gegenüber dem Regime empfand, entlud sich in einem erstaunlichen Ausbruch auf dieser Versammlung der Bürokratie selbst. Er griff in eine Diskussion über das Programm der „Kommunistischen Partei“ ein und erklärt: „Was für Erfahrungen haben wir bezüglich des Staates und bezüglich des Personenkultes? Stalin stand über der Partei; das hat das ZK so verfügt. Mehr noch, zu den Erfahrungen unserer Partei gehört es, dass ein Mensch zu den höchsten Ämtern in Partei und Staat gelangte, der nicht nur parteifremd, sondern auch unserer gesamten Ordnung feindlich gesonnen war. Ich denke an Beria. Handelte es sich hier um einen Einzelfall, brauchten wir uns nicht zu beunruhigen.“11 Grigorenko fuhr dann fort, andere „Abweichungen“ und Verbrechen der stalinistischen Führer*innen aufzuzeigen.

„Stellen Sie sich vor, es wäre gelungen, Chruschtschow wie Wosnesenski und andere kaltzustellen. Es war reiner Zufall, dass bei Stalins Tod starke Männer vorhanden waren, fähig, die Partei mit Leninscher Kraft zu leiten. Es war eine reine Zufälligkeit, dass Stalin so früh starb, er hätte ja 90 Jahre alt werden können“12 Dies erregte natürlich die Gemüter der Bürokraten. Seine nächste Aussage sorgte jedoch für Aufruhr: „Wir heißen den Programmentwurf gut, der den Personenkult verurteilt, aber es erhebt sich die Frage: Ist auch alles getan, dass es nicht noch einmal zu einem Personenkult kommt?“13

Der Vorsitzende der Konferenz versuchte daraufhin natürlich, Grigorenko am Weiterreden zu hindern. Aber die Zuhörer brüllten: „Er soll fortfahren!“, und die Mehrheit der Anwesenden entschied sich dafür, dass Grigorenko weitermachen sollte. Doch dann geht Grigorenko zum Kern des stalinistischen Regimes über. „Ich bin der Ansicht, dass die Hauptgründe für die Entwicklung des Personenkults vor allem im massenweisen Eintritt in die Partei liegen. Zu viele Arbeiter verließen die Produktion, sie verbürokratisierten, wurden schlapp im Kampf für die Reinheit der Reihen der Partei.

Sehen Sie doch, wie viel darüber geschrieben wurde, dass der und jener gestohlen hat, die Käufer betrogen hat, und dann weiter nur, dass dem und dem eine Parteirüge erteilt worden ist. Kann man denn solche Leute in der Partei behalten?“14 Nachdem er weitere Kritik am Regime geübt hatte, sagte Grigorenko: „Meine konkreten Vorschläge sind folgende: die Wahlen zu demokratisieren und die Verantwortlichkeit der Delegierten ihren Wählern gegenüber zu verstärken; alle Voraussetzungen zu beseitigen, die zur Verletzung der Leninschen Prinzipien und Normen führen können, insbesondere zu hohe Gehälter, Unabsetzbarkeit hoher Funktionäre; für die Reinheit der Partei zu kämpfen.

Es ist unbedingt notwendig, den Kampf gegen Karrierismus in das Programm aufzunehmen, gegen Prinzipienlosigkeit in der Partei, gegen Bestechlichkeit, Übervorteilung der Käufer, gegen Betrug an Partei und Staat um persönlicher Vorteile willen. Das alles ist unvereinbar mit der Parteimitgliedschaft. Wenn ein Kommunist, auf welchem leitenden Posten auch immer, Bürokratismus duldet, Verschleppung, Liebedienerei, Vetternwirtschaft kultiviert und in irgendeiner Form Kritik unterdrückt, muss er einer strengen Parteistrafe unterworfen werden, muss unbedingt seines Postens enthoben und in praktischer Arbeit in der Industrie oder in der Landwirtschaft eingesetzt werden.“15. Nach den Worten von Grigorenko wurde dies mit „Beifall“ quittiert. Grigorenkos Äußerungen spiegeln in groben Zügen die Kritik wider, von der Trotzki sagte, dass sie vom Proletariat in seinem Kampf gegen die Bürokratie aufgegriffen werden würde. Umso bemerkenswerter ist es, dass sie aus dem engen Kreis der Bürokratie selbst kamen. Noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass die auf dieser Konferenz versammelten Bürokraten die Rede Grigorenkos billigten!

Infragestellen innerhalb der Bürokratie

Es war Trotzki, der darauf hinwies, dass im Falle einer politischen Revolution die Bewegung des Proletariats die unteren und mittleren Schichten der Bürokratie selbst infizieren würde. Sie würden von der Bewegung der Massen mitgerissen werden. In der Nach-Stalin-Ära brach die schwelende Unzufriedenheit auf allen Ebenen der Gesellschaft aus. Nach Grigorenkos Rede versammelte sich eine große Menschenmenge auf dem Flur, und ein junger Mann rief: „Wie das wuchert! Sogar auf die Parteikonferenz schleppen sie die Ranghierarchie. Dieser General ist als Kommunist aufgetreten, und man hat die großen Sterne (Marschälle) auf ihn losgelassen, um ihm den Mund zu verbieten! … Diese hohen Tiere sind außer Kontrolle geraten“.16

Dennoch gelang es den bürokratischen Spitzen, die Konferenz, nicht ohne große Schwierigkeiten, unter Druck zu setzen und Grigorenko zu zwingen, auf sein Mandat als Delegierter zu verzichten. Die stalinistische Bürokratie setzte daraufhin die gesamte Macht ihres Apparates gegen Grigorenko ein. Ein „Prawda“-Journalist sagte Grigorenko: „deine Äußerung, dass glücklicherweise Chruschtschow und andere am Leben geblieben waren und Stalin so früh starb, klingt nach Spott und Ironie. Aber das Schändlichste an deiner Rede ist natürlich deine Behauptung, der Kult habe Pfründen, Unabsetzbarkeit, Bürokratisierung gefördert, und dann verlangst du auch noch Demokratisierung der Wahlen, Verantwortlichkeit der Gewählten gegenüber ihren Wählern, Abschaffung der hohen Abgeordnetendiäten, Ämterrotation, und schließlich rufst du zum Kampf auf für die Reinheit der Partei, zur Vertreibung der Karrieristen“.17

Gegen Grigorenko wurde ein wütender Ansturm gestartet. Das Entsetzen über die Wirkung seiner Rede zeigte sich in einer besonders aufschlussreichen Begegnung mit einem hohen Parteifunktionär, Serdschuk. Bei einer offiziellen Anhörung prangerte dieses Geschöpf Grigorenko sofort an: „Du wetterst gegen die hohen Gehälter anderer Leute, aber an dein eigenes hohes Gehalt lässt du nicht tippen …“18

Antwort der Jugend

„Ich habe mich der Partei nicht entfremdet“, erklärte Grigorenko. „Nicht entfremdet! Da sieh einer diesen Heiligen! Du denkst nicht an dein eigenes hohes Gehalt, wenn du von überhöhten Bezügen sprichst. Du hast dir eingebildet, dass dir als hochqualifiziertem Spezialisten auch ein hohes Gehalt zusteht. Du hast bloß an mein hohes Gehalt gedacht.“19 „Er betonte das Wort „mein“ und beleidigte mich während der ganzen Tirade, indem er die vertraute und nicht die förmliche Anrede verwendete.“20

Serdschuk fuhr fort: „Du verlangst Absetzbarkeit, aber an deine Absetzbarkeit hast du nicht gedacht. Du bist ja Spezialist, unersetzbar. Du hast nicht daran gedacht, dass man dich absetzen könnte, du willst, dass man mich absetzt.“21

Serdschuk machte weiter: „Freie Wahlen willst du! Damit Demagogen ehrliche Kommunisten anschwärzen, sie verleumden und anspucken können und das Volk hindern, die Würdigsten zu wählen. Hast selbst solche Demagogie betrieben und besitzt noch die Unverschämtheit, dich zu beschweren. Man sei gesetzwidrig mir dir umgegangen. Mit deinen gerissenen Klauseln werden wir uns nicht beschäftigen, deine Demagogie hören wir uns gar nicht erst an. Du kannst gehen!“22 Wütend erklärte Grigorenko seiner Frau: „Das ist wirklich eine Gaunerbande.“. Seine Frau erklärte ruhig: „Merkst du das jetzt erst? Ich weiß es schon lange. Aber nachdem du es nun auch weißt, verhalte dich entsprechend. Steck’ dem Untier nicht noch deinen Kopf in den Rachen.“23

Grigorenkos Kritik fand ein Echo unter den Student*innen und seine Rede wurde in geheimen Flugblättern veröffentlicht. Perplex und besorgt über die Reaktion, die seine milde Kritik am Regime hervorrief, suchte Grigorenko dann „Antwort, suchte sie nach alter Gewohnheit bei Lenin. Ich suchte Argumente für den »einzig richtigen Weg«, Beweise für die jetzige

fehlerhafte Parteilinie, für das Abweichen der jetzigen Partei- und Staatsführung

vom Leninismus und nach den Mitteln, mit denen wir uns korrigieren konnten.“24 Grigorenkos Evolution in seiner Opposition gegen das stalinistische Regime, seine Suche nach Lösungen für die Probleme, die er um sich herum sah, ist ein Hinweis auf den Prozess, der sich in einer viel schärferen Form unter dem russischen Proletariat entfalten wird und in dieser Zeit entfaltet.

In Polen und den anderen Staaten Osteuropas ist es vielleicht zunächst unwahrscheinlich, dass die Opposition gegen den Stalinismus in die Werke von Marx, Engels oder Lenin schauen wird. Diese Gestalten werden zu Unrecht mit dem stalinistischen Regime identifiziert. Sie (insbesondere Lenin) sind in den Augen der Massen vielleicht mit der nationalen Unterdrückung der Staaten Osteuropas durch das russische stalinistische Regime verbunden. Aber in Russland wird die Gestalt Lenins immer noch als Staatsgründer verehrt. Das Regime stützt sich offiziell auf den „Marxismus“. Es ist gezwungen, die Werke von Marx, Engels und Lenin in Millionen von Exemplaren in Umlauf zu bringen. Eine kurze Bekanntschaft mit diesen Werken, insbesondere mit Lenins „Staat und Revolution“, würde es dem durchschnittlichen aufmerksamen Bürger ermöglichen, die einfachen Maßnahmen, die Lenin für einen gesunden Arbeiter*innenstaat vorschlägt, mit der ungehemmten Herrschaft der bürokratischen Elite zu vergleichen!

Grigorenko missversteht vieles in Lenins Schriften. Er sieht einen Widerspruch in Lenins Schriften über Dinge wie die „Diktatur des Proletariats“ und „Demokratie“ sowie über die „Pressefreiheit“. Die angeblichen „Widersprüche“ Lenins sind jedoch ausschließlich auf die unterschiedlichen Umstände zurückzuführen, unter denen er zu verschiedenen Zeiten geschrieben hat. Da er theoretisch nicht mit den Grundlagen des Marxismus oder den objektiven Gründen, die den Aufstieg der stalinistischen Diktatur ermöglichten, ausgestattet ist, zieht Grigorenko eine Reihe von falschen Schlussfolgerungen. Dennoch lässt sich anhand des Materials Grigorenkos erkennen, wie die Opposition gegen das stalinistische Regime von der isolierten Kritik am Stalinismus zur Einsicht in die Notwendigkeit einer politischen Revolution gelangen kann.

Der „Bund der wahren Leninisten“

Grigorenko erinnert sich zum Beispiel daran: „Während des Krieges hatte ich einen Offizier kennengelernt, mit dem ich viele Gespräche über die Situation des Landes und der Partei führte. Er hegte sehr radikale Ansichten, und mit vielen seiner Ausführungen stimmte ich nicht überein. Doch zu denken gab mir, dass er immer wieder betonte, nach dem Krieg müsse die Partei einen gänzlich anderen Kurs einschlagen. Einmal erzählte er mir, es gäbe Leute, die schon jetzt darangingen, die notwendigen Änderungen vorzubereiten. Es bestünde eine Organisation, der Bund der wahren Leninisten (SIL), der auf dem »Kettenprinzip« aufgebaut wäre: Jeder, der dem Bund beitritt, kennt nur den, der ihn für die Organisation geworben hat.

»Sie können zum Beispiel«, erläuterte mein Gewährsmann, »zehn Leute dem Bund zuführen, aber jeder von ihnen kennt nur Sie. Gegenseitig werden sie sich nicht kennenlernen. Es kann vorkommen, dass jemand, der bereits Mitglied ist, von einem anderen Mitglied angeworben wird; dann tritt er ein, darf aber nicht verraten, dass er schon Mitglied ist. Wenn ein Mitglied des SIL verhaftet wird, arbeiten die mit ihm verbundenen Mitglieder als Endglieder weiter. Wenn eines versetzt wird, werden seine Nachbarn zu Endgliedern und arbeiten als solche. Der Abgereiste wird an seinem neuen Standort eine neue Kette anlegen. Die SIL-Organisatoren wollen die gesamte Gesellschaft mit Gleichgesinnten durchsetzen. Eine feste Organisation wird nicht geschaffen, weil sie zu leicht entdeckt und zerschlagen werden kann.‘.“

Grigorenko kommentiert: „Damals habe ich nicht zugestimmt, dem Bund beizutreten, aber die Idee hat mich fasziniert. Eine solche Kette schien unzerstörbar zu sein, und sie konnte eine ganze Menge erreichen, da sie ideologische Einheit (,wahrer Leninismus‘) mit einer breiteren Art von Initiative verband“.25

Dieser interessante kleine Ausschnitt zeigt, dass während des Krieges, als die Schnitzler und Verbrechen Stalins und der Bürokratie vor allem weiten Teilen der Offiziere klar gewesen sein müssen, die weitsichtigeren und kühneren Elemente bereits auf die Idee gekommen waren, sich nach dem Krieg mit diesen Gangstern auseinanderzusetzen.

In den Untergrund gezwungen

Grigorenko schreibt, dass „die Idee einer derartigen Massenorganisation mich seit damals nicht verlassen hat. Wahrscheinlich wäre ich sogar dem SIL beigetreten, doch der Offizier, der mich hatte werben wollen, fiel, andere SIL-Leute haben meinen Weg nicht gekreuzt. Ein paar Mal habe ich Männer kennengelernt, die möglicherweise zum SIL gehört haben, aber ich bemühte mich nicht, in engeren Kontakt mit ihnen zu kommen, obwohl ich glaube, dass, wenn in der Partei »demokratischer Wind« aufkam, er jedes Mal von dieser Bewegung herrührte. Gerade deswegen nenne ich den Namen jenes Offiziers nicht, der mich in den SIL holen wollte, sage auch nicht, in welchem Jahr und an welchem Ort unsere Begegnung stattfand. Nicht die Spur eines Härchens werde ich dem KGB in die Hände spielen, die Anlass geben könnte, nach dem SIL zu suchen.26

Wenn solche Organisationen unter den Armeeoffizieren, d.h. innerhalb der Bürokratie, entstanden sind, kann man sich vorstellen, wie sich das mächtige russische Proletariat entwickelt. Dieses Proletariat, das 120 Millionen Menschen umfasst, ist potenziell das mächtigste Proletariat der Welt. Grigorenkos Schriften lassen uns viele solcher Bewegungen, die sich unter dem Proletariat entwickeln, vorausahnen. In der Tat liefert er unschätzbare Informationen über oppositionelle Bewegungen der russischen Arbeiter*innenklasse, die von der Bürokratie unterdrückt wurden.

Grigorenko gründete eine revolutionäre Untergrundorganisation: „Kampfbund für die Erneuerung des Leninismus“. Zum 46. Jahrestag der Oktoberrevolution wurde ein Einführungsflugblatt herausgegeben. Ein anderes Flugblatt rief auf: „Für die Entmachtung der Bürokraten und Polizisten, für freie Wahlen, für die Kontrolle der Macht durch das Volk und für die Ablösbarkeit aller Beamten und Funktionäre einschließlich der allerhöchsten.“27 Diese sehr einfachen Forderungen spiegeln die Forderungen von Lenin für einen gesunden Arbeiter*innenstaat wider:

* Kein stehendes Heer, sondern ein bewaffnetes Volk.

* Alle Beamten sollen von den Arbeiter*innenorganisationen gewählt werden, mit dem Recht auf Abberufung.

* Alle Beamten erhalten den gleichen Lohn wie ein Facharbeiter (wegen des Mangels an Technikern waren die Bolschewiki gezwungen, einen klar definierten maximalen Unterschied von vier zu eins zuzulassen: Lenin bezeichnete dies freimütig als „kapitalistisches Differential“).

* Beteiligung des Volkes an allen Verwaltungsaufgaben; direkte Leitung und Kontrolle durch die Sowjets („Wenn jeder ein Bürokrat ist, ist niemand ein Bürokrat“).

Angesichts der Erfahrungen des Stalinismus würde das Proletariat, wie in der ungarischen Revolution, eine weitere Bedingung zu denen Lenins für einen gesunden Arbeiter*innenstaat hinzufügen – nie wieder ein Einparteienregime zuzulassen.

Ein anderes Flugblatt kritisierte die Lebensmittel- und Brotknappheit. Es war eine „Antwort auf den Brief des ZK, in dem der Mangel an Brot darauf zurückgeführt wird, dass in den Kantinen zu große Brotportionen ausgegeben werden, was zu hohen Verlusten geführt habe.“28 Die Elemente eines alternativen Programms für eine Oppositionspartei, die den Sturz der Bürokratie anstrebt, sind in Grigorenkos Schriften in dieser Phase skizziert, auch wenn sie noch so unvollkommen formuliert sind. Obendrein fanden seine Bemühungen vor allem bei der Jugend großen Anklang.

Dennoch zeigte er extreme Naivität bei den Methoden, die er anwandte, um Anhänger*innen für seine Sache zu gewinnen. So ging er persönlich in die „Hammer und Sichel“-Fabrik in Moskau, um Flugblätter zu verteilen. Bei einer anderen Gelegenheit ging er in seiner Generalsuniform zu einem Bahnhof, um ein Flugblatt „an die breite Öffentlichkeit“ zu verteilen! Unweigerlich wurde Grigorenko zusammen mit seinen Söhnen und anderen, die zu seiner Organisation gehörten, verhaftet.

Grigorenko verhaftet

Seine Untersuchungsrichter erklärten: „Sie haben eine Untergrundorganisation aufgebaut mit dem Ziel, die sowjetische Regierung zu beseitigen. Derartiges zu unterbinden, ist Aufgabe der Staatssicherheitsorgane und nicht die einer Parteikommission.“29 Grigorenko erwiderte: „Das ist eine Verdrehung. Ich habe keine Organisation aufgebaut, die die bestehende Ordnung gewaltsam beseitigen will. Ich habe eine Organisation aufgebaut, deren Ziel es ist, den unverfälschten Leninismus zu verbreiten und die Falsifikationen zu entlarven.“30 Der KGB-Ankläger erklärte dann: „Wenn es sich darum handelte, den Leninismus zu propagieren, warum haben Sie sich dann in den Untergrund verzogen? Vertreten Sie ihn doch im Rahmen der Parteischulung und auf Versammlungen.“31 Grigorenko antwortete: „Sie wissen besser als ich, dass das unmöglich ist. Und dass man den Leninismus nur im Untergrund verkünden kann, beweist, dass die jetzige Parteiführung von den Leninschen Positionen abgewichen ist und daher das Recht verloren hat, die Partei zu leiten. Eben dies berechtigt die Kommunisten-Leninisten, gegen diese Leitung zu kämpfen … .“32 Die Bürokratie war natürlich nicht in der Lage, auf die Punkte zu antworten, die Grigorenko in seinem Verhör ansprach.

Eines dieser Verhöre betraf ein Flugblatt, das er über die „Erschießung der ,Arbeiterdemonstranten in Nowotscherkassk’“ verfasst hatte.33 Sein Untersuchungsrichter erklärte: „Sie schreiben in Ihrem dritten Flugblatt, dass in Nowotscherkassk Soldaten auf Arbeiter geschossen hätten, aber die Sache war doch ganz anders… .“34 Grigorenko antwortete: „Und zwar wie?“. Sein Vernehmungsbeamter: „Nun ja, dort hatte es Störungen der öffentlichen Ordnung gegeben. …“

Daraufhin erwiderte Grigorenko: „Ihrer Meinung nach war es Störung der öffentlichen Ordnung. In Wirklichkeit aber gingen in Nowotscherkassk Arbeiter auf die Straße und veranstalteten eine friedliche Demonstration. Wenn dort Schläger und Terrorbanden am Werk gewesen wären, die man nur mit Waffengewalt zur Räson bringen konnte, warum haben dann die Zeitungen nichts gemeldet?“ Vernehmungsbeamter: „Sie haben berichtet … .“. Grigorenko: „Wo? In welcher Zeitung? Ich habe nirgendwo einen solchen Bericht gelesen.“35 Sein Untersuchungsrichter fügte ganz verlegen hinzu: „In der Lokalpresse […] Als die Rädelsführer verurteilt wurden, hat die örtliche Presse es gemeldet.“. Grigorenko sagte: „Aha! Sie meinen die, die nicht in den Straßen erschossen worden waren. Davon weiß ich. Die örtliche Presse hat eine kurze Meldung darüber gebracht, dass die Rädelsführer der öffentlichen Ruhestörung abgeurteilt worden seien. Zur Abschreckung der Bevölkerung wurden 15 Männer verurteilt, 9 davon zum Tode, das Urteil wurde vollstreckt. Das interessiert mich nicht, mich interessiert, wer die Demonstration zusammenschießen ließ, wer an dem Mord von einigen hundert Menschen, darunter Frauen und Kinder, schuldig ist. Mich interessieren die Schuldigen an diesem Verbrechen. Genauer — ich will wissen, warum die Mitglieder des Politbüros Mikojan und Koslow im Gespräch mit Arbeitern Kugeln statt Worte bevorzugten. Dieses ungeheuerliche Verbrechen ist gleichbedeutend mit dem Mord der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Blut, das in den Straßen von Nowotscherkassk, in Tbilissi, Temir-Tau, Priluk, Alexandrow und anderen Städten geflossen ist, bildet eine unüberwindliche Barriere zwischen der Partei und den Arbeitern.“36

Psychiatrische Folter

Diese Enthüllungen über die Bewegungen des Proletariats und seine brutale Unterdrückung zeigen die gewaltige unterirdische Opposition, die damals in Russland existierte und die heute noch größer ist. Ein Hinweis auf die an Terror grenzende Furcht, die Grigorenkos Handeln in den höheren Kreisen der Bürokratie auslöste, ist die Tatsache, dass er später im Jahr 1965 erfuhr, dass alle seine Aussagen während des Verhörs auf Tonband aufgenommen worden waren und die Bänder von allen Mitgliedern des Politbüros gehört worden waren.

Trotz seiner Feindseligkeit gegenüber der Bürokratie und der vernichtenden Kritik an ihrer Herrschaft nahm Grigorenkos Opposition hauptsächlich die Form eines Appells an die „aufgeklärteren“ Teile der Bürokratie an, sich zu reformieren. Später sagte er: „Heute ist es mir peinlich, daran zu denken, wie töricht ich war. Ich hatte noch allerlei zu erleben, ehe ich begriff, dass es dort keine Gleichgesinnten gibt. Keiner von ihnen lässt sich durch Gewissen und Ehrlichkeit in der Führung eines Falles leiten. Sich dem Untersuchungsrichter überlegen zu fühlen, zu hoffen, ihn überspielen zu können, ist ein schwerer Fehler.“37

Nach seiner Verhaftung durch den KGB wurde Grigorenko in den psychiatrischen Gefängnissen des stalinistischen Regimes auf grausamste Weise behandelt. Seine Verfolger nutzten die Tatsache, dass er während des Krieges einen Granatenschock erlitten hatte, um ihn als „geisteskrank“ zu diagnostizieren. Er wurde in seiner Abwesenheit vor ein Militärkollegium des Obersten Gerichtshofs der UdSSR gestellt. Die Methoden, die in diesen „psychiatrischen Gefängnissen“ angewandt wurden, sind von Personen wie Bukowski und anderen gut dokumentiert worden. Die Einzelheiten, die Grigorenko liefert, lassen einem jedoch das Blut in den Adern gefrieren.

Der ganze Zweck dieser Gefängnisse besteht darin, die Regimegegner*innen zu demoralisieren und ihren Geist zu brechen. Es werden Medikamente verabreicht, die nicht nur einschläfernd wirken, sondern sich auch negativ auf den Darm auswirken und zu Inkontinenz führen. Grigorenko wurde schließlich 1965 freigelassen, und es stellte sich später heraus, dass Breschnew dagegen war. Aufgrund seiner früheren Erfahrungen mit Grigorenko wollte er ihn in den Höllenlöchern des Regimes gefangen halten.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis beteiligte sich Grigorenko an der wachsenden Dissidentenbewegung in den 1960er und 70er Jahren. Gleichzeitig war er gezwungen, sich die niedrigste Arbeit zu suchen. Er war gezwungen, als Straßenarbeiter in Jalta und als Hausmeister zu arbeiten. Dennoch war er in der Lage, sich für diejenigen einzusetzen, die unter dem stalinistischen Regime gelitten hatten. Im kapitalistischen Westen ist er vielleicht am besten als Verfechter der unterdrückten Nationalitäten und Minderheiten in Russland bekannt.

Vor allem galt er als der energischste Gegner der Verbrechen, die Stalin am tatarischen Volk verübte. Er war absolut unermüdlich im Kampf für die Wiederherstellung der Rechte dieses unglücklichen Volkes. Nach dem Einmarsch der Nazis war das gesamte tatarische Volk der Krim von Stalin wegen „Verrats“ verurteilt worden. Im Jahr 1944 wurde das gesamte Volk von der fruchtbaren Krim in die Wüsten und trockenen Gebiete Zentralasiens deportiert. Nach den Worten Grigorenkos: „Die brutale, sinnlose Vertreibung, bei der 46 Prozent aller Krimtataren umkamen, verband das ganze Volk.“38

Nach dem Tod Stalins begann eine äußerst hartnäckige und heldenhafte Kampagne für die Wiederherstellung der Rechte der Krimtatar*innen Sie forderten das Recht auf Rückkehr auf die Krim und die Wiederherstellung ihrer Nationalität. Stalins Erben erwiesen sich als ebenso bösartig gegenüber dem tatarischen Volk. Dreimal hatte eine Kommission des Politbüros den Fall der Tatar*innen angehört und die Dinge dann so belassen, wie sie vorher waren.

Das letzte Mal wurde eine Delegation im Zusammenhang mit dem Erlass des „Obersten Sowjets“ vom 5. September 1967 empfangen. Laut Grigorenko war es „der verlogenste und heuchlerischste Ukas, der je in der krimtatarischen Angelegenheit erlassen wurde. Er begann mit einer weitschweifigen Erklärung, dass die Krimtataren zu Unrecht des Vaterlandsverrats beschuldigt worden seien. Dieser Makel werde hiermit von ihnen genommen.

Begründet wurde die Rehabilitierung damit, dass inzwischen eine neue Generation herangewachsen sei, die mit dem Krieg nichts zu tun gehabt habe. Aber die schändlichste Niedertracht bestand darin, dass der Ukas den Krimtataren das Recht auf ihre eigene Nation absprach: ,Bürger tatarischer Nationalität, die früher auf der Krim gewohnt haben.’“39

Andropow, der spätere Nachfolger Breschnews, gehörte zu denjenigen, die sich den Forderungen der Krimtatar*innen hartnäckig widersetzten. Grigorenkos Rede auf einem Bankett der Krimtatar*innen im Jahr 1967 wurde stürmisch aufgenommen. Der Platz lässt es nicht zu, hier die vollständige Rede abzudrucken. Aber die Reaktion der Tatar*innen auf eine der von Grigorenko erhobenen Forderungen entkräftet den gegen die Krimtatar*innen erhobenen Vorwurf des „Verrats“ vollständig. Diese Menschen zeigten in keiner Weise „pro-kapitalistische“ oder „pro-nazistische“ Tendenzen.

Die Krimtatar*innen

Im Gegenteil: Grigorenkos Aufruf zur „Wiedererrichtung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Krim“ wurde nach den Worten des Autors mit „stehendem Beifall und Rufen ‚Es lebe die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik‘“ beantwortet. Diese angeblich „antisowjetischen“ Menschen beendeten die Sitzung „mit einem Aufruhr. Man konnte kaum verstehen, was die Leute riefen, aber viele begannen, die Internationale zu singen“. Es gibt nicht viele pro-kapitalistische oder pro-nazistische Nationen, die dazu neigen, die Internationale zu singen!

Die Tatar*innen beschlossen daraufhin, auf die Krim zurückzukehren, und passenderweise wurde als offizielles Datum für die Rückkehr der 21. April gewählt, Lenins Geburtstag! Grigorenkos Rede hatte eine vernichtende Wirkung. Der KGB beschwerte sich, dass sie in 8 Millionen Exemplaren vervielfältigt worden war! Die Rückkehr der Krimtatar*innen traf auf die brutalste Unterdrückung durch den KGB. Einigen von ihnen gelang es zwar, sich in ihrer ehemaligen Heimat niederzulassen, aber das Problem der Krimtatar*innen ist bis heute nicht gelöst. In der Tat ist das nationale Problem in Russland eine der schwerwiegendsten Fragen, mit denen das stalinistische Regime konfrontiert ist. Es ist völlig unfähig, die legitimen nationalen Bestrebungen der Tatar*innen, der Ukrainer*innen, der Litauer*innen, der Lett*innen und der anderen Nationalitäten, die Russland ausmachen, zu befriedigen.

Grigorenko liefert auch sehr interessantes Material, das zeigt, dass die Bewegung in der Tschechoslowakei auch in Russland selbst Wirkung zeigte. Grigorenko war einer der wenigen, die offen gegen die russische Intervention in der Tschechoslowakei im August 1968 protestierten. Zum Zeitpunkt der polnischen Ereignisse hatte er Russland bereits verlassen. Die Bewegung in Polen hätte jedoch eine noch tiefgreifendere Wirkung gehabt.

Die tschechoslowakischen Ereignisse nahmen die Form einer liberalen national-stalinistischen Opposition gegen die Moskauer Bürokratie an. Die Bewegung in Polen beinhaltete trotz der religiösen Obertöne eine, wenn auch unvollständige, Revolution des polnischen Proletariats. Nach der Demonstration gegen die tschechoslowakische Intervention wurde Grigorenko erneut verhaftet.

Die Bürokratie erkannte, dass ein freier Grigorenko nach den tschechoslowakischen Ereignissen zu einem gefährlichen Anziehungspunkt für die Gegner*innen des stalinistischen Regimes werden konnte. Daher wurde er ein weiteres Mal inhaftiert, diesmal für insgesamt fünf Jahre. Eine internationale Kampagne sorgte dafür, dass er freigelassen wurde und ins Exil ging, dieses Mal in die USA. Das Buch endet mit Grigorenko als Bewunderer des „politischen Systems“ in Amerika, von „Radio Free Europe“ und „Radio Liberty“. Außerdem ist er in den Schoß der russisch-orthodoxen Kirche zurückgekehrt! Dies schmälert jedoch in keiner Weise den Wert und die Bedeutung des Buches als Illustration des Prozesses der Opposition, der sich jetzt gegen das stalinistische Regime in Russland entfaltet.

Trotz seiner späteren Degeneration von einem heroischen Kämpfer gegen das stalinistische Regime zu einem Bewunderer des kapitalistischen Amerikas kann man aus diesem Buch viel lernen. Einer der Faktoren für Grigorenkos Degeneration ist der Mangel an theoretischem Verständnis des Stalinismus. Die überwältigende Mehrheit der „Dissident*innen“ hat kein wirkliches Verständnis für die Ursachen der russischen Revolution oder für die materiellen Gründe, die zu ihrer späteren Degeneration führten. Sie kritisieren diesen oder jenen Aspekt des Regimes, haben aber keine ausgearbeitete Analyse der Gesellschaft, des Staates und auch keine Perspektive, wie die Situation verändert werden kann und wird.

Gleichzeitig entwickelt sich durch die unmenschliche Verfolgung aller Gegner*innen des Stalinismus in ihnen fast zwangsläufig eine Abscheu und ein Hass auf alles, was mit dem Regime zu tun hat. Sie schütten das Kind mit dem Bade aus. Im Fall von Grigorenko wurde die schwache Seite seines Charakters, sein Mangel an Theorie, durch seine Verbindung mit den „Intellektuellen“ innerhalb der oppositionellen Dissidentenbewegung noch verstärkt. Diese, wie Solschenizyn, Sacharow und andere, haben eine völlig prokapitalistische Position eingenommen. Im Fall von Solschenizyn endete er als Unterstützer der Militär- und Polizei-Diktatur Pinochets in Chile!

Ganz anders verhält es sich mit der noch unterirdischen Opposition des Proletariats in Russland. Wir haben bereits vor kurzem in den Prozessen gegen eine Gruppe junger Leute, die sich in ihrer Opposition gegen den Stalinismus auf die Werke Trotzkis stützten, Beweise erhalten. Wie wir bereits in früheren Ausgaben der MIR betont haben, ist es das mächtige russische Proletariat, aus dem sich eine mächtige Opposition gegen die stalinistische Autokratie entwickeln wird. Dieses Buch erlaubt uns, eine solche Bewegung vorauszusehen.

Arbeiter*innenopposition entscheidend

Wenn schon ein Einzelner wie Grigorenko aus dem illustren Kreis der Bürokratie selbst sich in die Richtung entwickeln kann, die er eingeschlagen hat, wie viel gefährlicher sind dann die Gruppen oppositioneller Arbeiter*innen, die es gegenwärtig sicherlich in jedem Industriegebiet Russlands gibt. Weder Denunziationen noch Irrenanstalten noch all die anderen raffinierten Mittel der Verfolgung, die der KGB entwickelt hat, werden die Bewegung des russischen Proletariats aufhalten können, wenn sie einmal ausgebrochen ist. Russische Panzer konnten 1956 nach Ungarn geschickt werden. Die Androhung einer militärischen Intervention in Polen wurde verwendet, die Führer*innen von Solidarność einzuschüchtern und sie daran zu hindern, die politische Revolution 1981 zu vollenden. Aber wenn sich eine Bewegung des russischen Proletariats in Richtung politische Revolution in Moskau oder Leningrad oder einer anderen Großstadt (zumindest im europäischen Russland) entfaltet, welche Kräfte könnte das stalinistische Regime einsetzen, um eine solche Bewegung zu unterdrücken?

Es wäre unmöglich, Pol*innen, Ungar*innen, Ostdeutsche, Tschechoslowak*innen usw. gegen eine politische Revolution in Russland zu schicken. Im Gegenteil, diese Regime werden selbst kurz vor dem Umsturz stehen, sobald sich eine Bewegung des russischen Proletariats entwickelt. In diesem Zusammenhang sehen wir das wertvolle und wichtige Buch Grigorenkos. Es gibt uns einen Einblick in die Funktionsweise des Stalinismus und erlaubt uns, seinen kommenden Zusammenbruch in Russland und Osteuropa vorherzusagen.

1 dt. Ausg., S. 78, engl. Ausg., S. 25

2 dt. Ausg., S. 111, unterscheidet sich etwas von der engl., S. 44 f.

3 Michael Foot, in der „Tribune“, 13. März 1953.

4 dt. Ausg., S. 165, engl. Ausg., S. 182

5 dt. Ausg., S. 166, engl. Ausg., S. 183

6 dt. Ausg., S. 301, engl. Ausg., S. 231

7In der deutschen Ausgabe steht statt dem Beginn des Zitats eine viel ausführlichere Darstellung:

„Uns wurden einige Modelle neuer Kampftechniken vorgeführt, darunter auch neue Möglichkeiten im Nachrichtenwesen. Ich fragte den General, der die Modelle demonstrierte:

,Wie weit sind die Amerikaner auf diesem Gebiet?‘

,Sie wissen doch, dass wir in all diesen Dingen fünfzehn Jahre hinter den USA her hinken Mit diesen Modellen ist es nicht anders. ‚

,Warum dann die Geheimniskrämerei?‘

,Gerade unseren Rückstand wollen wir ja verheimlichen. Wem ist es schon angenehm, seine eigene Rückständigkeit vorzuzeigen?‘

,Die Amerikaner wissen also nicht, wie es um unsere Militärtechnik bestellt ist?‘

,Die Amerikaner wissen das, natürlich. Wir wollen es ja auch nicht vor ihnen geheim halten, sondern vor unseren Landsleuten … Und dann ist da ja auch noch eine gigantische Armee, die nur dazu da ist, Staatsgeheimnisse zu schützen. Was soll denn aus diesen Leuten werden! Sie haben ja nichts anderes gelernt.‘

Solche und ähnliche Gespräche und Beobachtungen hatte es auch früher schon gegeben, aber sie hatten mich irgendwie nur oberflächlich tangiert. Jetzt speicherte sich dies alles in mir, häufte sich derart an, dass es nach einem Ventil verlangte.“

8 dt. Ausg., S. 302, engl. Ausg., S. 232

9 dt. Ausg., S. 303, die engl. Ausg., S. 232, unterscheidet sich merklich

10 dt. Ausg., S. 304, engl. Ausg., S. 233

11 dt. Ausg., S. 307, engl. Ausg., S. 239

12 dt. Ausg., S. 308, engl. Ausg., S. 240

13 a.a.O.

14 a.a.O.

15 dt. Ausg., S. 309, engl. Ausg., S. 240 f.

16 dt. Ausg., S. 309, der letzte Satz fehlt dort, engl. Ausg., S. 241

17 dt. Ausg., S. 318 f., engl. Ausg., S. 249

18 dt. Ausg., S. 328, engl. Ausg., S. 258

19 a.a.O.

20Dieser Satz fehlt in der deutschen Ausgabe.

21 a.a.O., engl. Ausg., S. 258 f.

22 a.a.O., engl. Ausg., S. 259

23 dt. Ausg., S. 328 f., engl. Ausg., S. 259 f.

24 dt. Ausg., S. 332. engl. Ausg., S. 265 Der Schluss ab „und“ fehlt in der deutschen Übersetzung

25 engl. Ausg. S. 270 f., in der dt. Ausg., S. 339, lautet die Passage nur: „Ich trat damals dem SIL nicht bei, obwohl der Gedanke mich sehr lockte“

26 S. 340 f. In der engl. Ausg. ist vor allem der vorletzte Satz etwas gekürzt

27 dt. Ausg. S. 372, in der engl. Ausg., S. 272 „Parasiten“ statt „Polizisten“

28 a.a.O.

29 dt. Ausg., S. 351, engl. Ausg., S. 281

30 a.a.O.

31 a.a.O.

32 a.a.O.

33 dt. Ausg., S. 354, engl. Ausg. S. 284

34 a.a.O., in der englischen Ausg. fehlt „dritten“

35 a.a.O., engl. Ausg. S. 285

36 a.a.O., S. 355, engl. Ausg. S. 285

37 a.a.O., engl. Ausg. S. 285 f.

38 dt. Ausg., S. 427, in der englischen Ausgabe, S. 347, „über 46%“

39 dt. Ausg., S. 428, engl. Ausg. S.348


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