[30. Januar 1934, eigene Übersetzung des russischen Textes. Korrekturen von russischen Muttersprachler*innen wären sehr willkommen]
30 Jan. 1934
Werter Genosse Shachtman
Wir haben hier eine Aufnahme einer Arbeit Diego Riveras erhalten und unser ganzes Haus geriet aus diesem Anlass in große und freudige Betriebsamkeit. Großen Dank von allen hiesigen Bewohnern. Die Aufnahme steht jetzt auf meinem Kaminsims, und wenn ich bei der Arbeit sitze, schaue ich sie von Zeit zu Zeit mit Vergnügen an. Fährt Rivera nicht im Frühjahr oder Sommer nach Europa? Ich würde mich sehr freuen, mich mit ihm bekannt zu machen. Überbringen Sie ihm meine besten Grüße.
Sara verlässt uns morgen. Es war wirklich ein glücklicher Gedanke, der Ihnen vor einem Jahr hinsichtlich Saras Reise nach Prinkipo in den Kopf kam. Ich werde Ihnen dafür sehr dankbar bleiben.
Vom Genossen Swabeck haben wir einen ausführlichen Brief, dem ein Bericht über seine Reise beigefügt ist. Ich habe den Eindruck, dass Genosse Swabeck bei der Liquidierung des alten Kampfes vollkommen aufrichtig helfen will. Im Allgemeinen sieht er sehr optimistisch auf die sich vor der Liga eröffnenden Möglichkeiten und sogar auf die Lage in der Liga selbst. Er glaubt, dass mit dem Zustrom neuer Mitglieder und mit dem wachsenden Erfolg der Liga die Gefahren einer Verschärfung des inneren Kampfes sich vermindert. Darüber kann ich mich nur freuen.
Ich möchte Ihnen eine Frage zu Weisbord stellen. Wenn er sich fest verpflichtete, die Liga schriftlich und so weiter nicht anzugreifen, würden Sie es dann als möglich erachten, die beiden theoretischen Organe zu verschmelzen, Weisbord als Minderheit in die Redaktion aufzunehmen und ihm eine gewisse Freiheit der „Diskussion“ einzuräumen? Ich mache nicht diesen Vorschlag, sondern informiere Sie nur im Voraus. Wenn ein solcher Plan durchführbar wäre, wäre sein Nutzen offensichtlich, nicht nur in Beziehung auf Weisbord, sondern auch in Beziehung auf andere Gruppen und Personen, die sehen würden, dass die Liga es versteht, Publikationen zu gruppieren und ihnen Diskussionsfreiheit zu gewähren, ohne gegen ihre Prinzipien zu handeln.
L. Trotzki
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