[17. September 1933, eigene Übersetzung der französischen Übersetzung]
17. September 1933
Natalotschka, mein kleiner Schatz, Ljowa schreibt heute, dass du in die Normandie fahren wirst; ich bin sehr froh, dass sich das geklärt hat; deshalb feiere ich ein Fest in der Seele trotz der unangenehmen Nachrichten (Raymond benimmt sich in den inneren Angelegenheiten der Liga abscheulich; er hat wieder sein Unwesen getrieben…). Andererseits ein guter Brief von der ILP (Independent Labour Party of England), der zeigt, dass dort noch lange nicht alles für uns vorbei ist.
Heute Abend, in zwei Stunden, geht der Arzt weg. Er hat mir einen Haufen Medikamente und schriftliche Anweisungen hinterlassen. Diesen Brief schicke ich durch ihn an Ljowa … Du wirst hoffentlich nicht mehr hierher kommen, Natalotschka; je schneller wir eine neue Wohnung finden, desto besser. Ich möchte meine Bücher und alles andere haben. Könntest du und Ljowa bitte dafür sorgen, dass wir etwas Passendes finden? Liebe Natalotschka, wo bist du jetzt, allein oder mit A. K.? Wie geht es dir dort? Wie schläfst du nachts? Wie ist dein Gemütszustand? Mach dir keine Sorgen um mich, ich verspreche dir, dass ich mich endgültig und vollständig erholen werde, bevor wir uns wiedersehen.
Hier ist das Wetter schön, unsere Leute gehen baden, das Wasser ist warm….
Liebling, Liebling (ich habe diesen Brief gerade für das Abendessen unterbrochen, Jeanne hat gerufen, der Arzt kommt bald, um die Briefe abzuholen, ich muss aufhören … Noch eine Reihe von Briefen zu schreiben).
Ich umarme dich ganz fest, meine liebe Natalotschka, meine einzige, meine ewige Natalotschka.
Dein
L.
Genau wie in meiner Jugend kann ich mich nicht dazu entschließen, einen Brief zu schließen, ich möchte besonders zärtliche Worte finden, die dich wenigstens ein bisschen spüren lassen, wie sehr ich dich sehen, hören und in meinen Armen halten möchte, Natalotschka…
Dein
L.
Schreibe einen Kommentar