Leo Trotzki: Brief an Otto Schüssler

[13. Mai 1933, eigene Rückübersetzung der englischen Übersetzung, „Eine Erläuterung“]

Ihre Information über Verhandlungen über meine Rückkehr nach Moskau ist, nehme ich an, ein Echo auf den Brief, den ich am 15. März an das Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion nach Moskau geschickt habe. In diesem Brief wiederholte ich erneut, was ich und meine Freunde mit Rakowski an der Spitze im Laufe dieser Jahre der Repression gegen unsere Fraktion mehr als einmal erklärt hatten. Wir führen einen Kampf gegen die Politik der stalinistischen Bürokratie, aber wir standen und stehen voll und ganz im Dienste der Sowjetrepublik und sind bereit, jede Arbeit in ihrem Interesse auszuführen, unter der Bedingung, dass wir unser Recht behalten, unsere Sichtweise innerhalb der Grenzen der Parteistatuten und der Sowjetverfassung zu verteidigen. Ich hielt es für notwendig, diese Erklärung noch einmal zu wiederholen, und zwar nicht nur wegen der (nicht durch die Methoden der Planwirtschaft als solche, sondern durch die falsche Führung der stalinistischen Bürokratie hervorgerufenen) inneren Schwierigkeiten der UdSSR, sondern auch wegen der äußeren Gefahren, die zum einen vom rasenden japanischen Militarismus und zum anderen vom faschistischen Deutschland ausgehen. Wenn die Feinde der Sowjetunion unsere internen Differenzen in ihre Berechnungen einbeziehen, dann machen sie einen Fehler. Das war die Bedeutung meines Briefes, und er behält seine Kraft völlig unabhängig von der Haltung der heutigen Führungsgruppe zu ihm.


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