Leo Trotzki: Brief an August Mougeot

[31. Juli 1933, eigene Übersetzung des französischen Textes, verglichen mit der englischen Übersetzung, „Brief an einen revolutionären französischen Arbeiter“ bzw. „Der Zynismus von Barbusse“]

Werter Genosse Mougeot:

Ich habe soeben meine Post aus Konstantinopel, Marseille usw. erhalten und finde in diesem Bündel Ihren sehr liebenswürdigen Brief und Ihre Korrespondenz mit Barbusse.

Wirklich, man hat in seinem Leben schon viele Beispiele für politischen Zynismus gesehen, vor allem unter den Intellektuellen der höchsten „Elite“, aber das Beispiel von Barbusse frappiert mich doch. Dieser Mann, der sich mit Vandervelde, Renner und anderen in seiner Monde verbrüdert hat, erklärt uns nach einer ziemlich intimen, aber, wie ich hoffe, für ihn angenehmen Aussprache mit dem Staatsverlag der UdSSR zu „Konterrevolutionären“. Aber lassen wir das…

Unser Sohn hat mir die Zweifel und Sorgen mitgeteilt, die Ihnen die Geschichte meiner Beziehung zu Rosmer bereitet hat. Man ist nie unparteiisch, wenn es um einen Konflikt geht, an dem man beteiligt ist, aber ich glaube, Rosmer würde besser daran tun, unsere Korrespondenz den Freunden zu zeigen, denen er die wahre Entwicklung des Konflikts mitteilen will. Sie könnte ihnen die Möglichkeit geben, sich eine eigene Meinung über die wahre Verteilung der Verantwortung zu bilden.

Jetzt, wo ich in Frankreich bin, hoffe ich, dass wir einen persönlichen Kontakt aufnehmen können; ich würde mich sehr darüber freuen.

1Meine besten Grüße.

Ihr,

L. Trotzki

1 Der Schluss fehlt in der französischen Übersetzung und erfolgt nach der englischen Wiedergabe


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