[eigene Übersetzung nach Trotzki, Sotschinenija, Band 4, Anmerkung 253]
Er fand vom 23. Dezember 1913 bis zum 3. Januar 1914 in Petersburg statt, an dem sich (bis zum Ende des Kongresses) 7.000 Delegierte beteiligten. Die Hauptfragen, an denen der Kongress arbeitete, waren folgende 1) Typen, Aufgaben und Programme der Schulen der ersten Stufe, 2) Unterrichtsmethoden und das Schul- und Erziehungssystem der Schule, 3) Vorbereitung auf das Studium.
Die Organisationskommission, die sich aus rechten Elementen zusammensetzte, bemühte sich, den Kongress auf ihre eigene Art und Weise zu bearbeiten; sie filterte sorgfältig die Zusammensetzung der Delegierten, „kürzte“ und „milderte“ die Resolutionen und tilgte jede Anspielung auf die Politik aus ihnen, organisierte eine obligatorische patriotische Manifestation und so weiter. Trotzdem zeigte der Kongress deutlich, dass es in der Masse der Lehrerschaft demokratische Tendenzen gibt. So heißt es in der Resolution über die Notwendigkeit, eine Lehrergewerkschaft zu gründen:
„Die Aufgaben des Gewerkschaftsbundes der Lehrerschaft müssen sowohl den Kampf für die Verbesserung der Bedingungen der beruflichen Arbeit der Lehrer als auch den Kampf für das demokratische Ideal umfassen.“
Die Fremdstämmigen-Kommission spricht sich für die Abschaffung aller nationalen Beschränkungen in der Schule aus:
„Die Kommission ist der Ansicht, dass eine normale Organisation des öffentlichen Schulwesens nur durch die Verbesserung des gesamten staatlichen Systems denkbar ist.“
Überaus charakteristisch sind die folgenden zwei Absätze der Kongressresolution:
„1. Der Umgang der Lehrer mit den Familien der Schüler ist unmöglich, ohne die Beseitigung jener Bedingungen von Bevormundung und Misstrauens seitens der Schul- und allgemeinen Verwaltung, unter denen die Tätigkeit der Lehrer in der gegenwärtigen Zeit stattfindet.
2. Die Erfüllung ungesetzlicher Anordnungen der Beamten der Inspektion und der Direktion zur Schul- und Polizeiüberwachung der Schulkollegen durch die Schulleiter macht die richtige Organisation der Schul- und Erziehungsangelegenheiten in der Schule unmöglich“.
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