[18. März 1934, Auszug, eigene Übersetzung des englischen Textes in Writings of Leon Trotsky, Bd. 14, dort unter dem Titel: „Field’s Expulsion“, „Fields Ausschluss“]
[Trotzki kann sich in keiner Weise mit Fields Standpunkt einverstanden erklären. Darüber hinaus ist er nicht in der Lage, sich eine unabhängige Meinung zu bilden].
… Die [Kommunistische] Liga ist jedoch die Keimzelle der neuen Partei und damit der neuen Internationale. Mir scheint es völlig unverzeihlich, beim ersten praktischen Test mit der eigenen Organisation zu brechen. Ihre Erklärungen dazu sind leider voller Widersprüche. In der Diskussion über die Reorganisation der [Hotelgewerkschafts-]Fraktion der Liga durch das NK sagen Sie, es gäbe keine politischen Gründe für die künstlichen Meinungsverschiedenheiten. Aber dann behaupten Sie, die Liga sei sektiererisch, steril, unfähig zu Massenaktionen und sogar tot. Wenn die Liga Ihrer Meinung nach tot ist, ist der Bruch mit dem Leichnam verständlich. Das bedeutet jedoch, dass Sie mit unserer Bewegung brechen. Da die Liga sich aber nicht für tot hält – und ich glaube, zu Recht –, kann sie ihren Mitgliedern nicht erlauben, auf eigene Faust zu handeln. Vielmehr möchte sie die Kontrolle über ihre Mitglieder ausüben. Hätte sie das nicht gewollt, wäre sie nicht existenzberechtigt.
In den sozialdemokratischen Parteien war und ist es die Regel, dass, wenn begabte Parteimitglieder mit Hilfe der Partei wichtige Posten in der Gemeinde, im Parlament oder im Ministerium erringen, sie sofort der Parteidisziplin überdrüssig werden und die offizielle Parteiführung für unfähig erklären, um ihre eigene politische Linie durchzusetzen – natürlich immer, um die Partei zu „retten“.
Ich weiß nicht, ob die Liga praktische Absprachen mit den Lovestoneisten und den Stalinisten getroffen hat. Im Prinzip finde ich das durchaus akzeptabel. Bei Massenaktionen werden praktische Absprachen zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen oft von der Situation verlangt. …
[Trotzki schreibt über den Genossen Kaldis, der einen schlechten Eindruck auf ihn gemacht hat. Kaldis will seine Briefe an Trotzki durch einen gewissen Witte schicken, da er glaubt, dass Briefe an Trotzki unterdrückt werden].
Aus Ihrem Brief entnehme ich nicht, was Ihre weiteren Pläne sind. Wenn unsere amerikanische Sektion „tot“ ist, im Namen welcher Organisation werden Sie dann an der Spitze der Amalgamated Union bleiben? Werden Sie ein reiner und einfacher Gewerkschafter? Ich habe den Eindruck, lieber Freund, dass Sie sich mit Ihrer durch und durch individualistischen Arbeitsweise in eine Sackgasse manövriert haben. …
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