[eigene Übersetzung des französischen Textes, verglichen mit der englischen Übersetzung, in der das PS fehlt]
Ich habe mit meiner Frau die Erlaubnis erhalten, durch Frankreich zu reisen, von Konstantinopel nach Kopenhagen und zurück. In Dunkerque teilten mir meine Freunde mit, dass wir aus Mangel an Schiffen gezwungen sein würden, acht Tage in Frankreich in der Nähe von Marseille zu bleiben, was nicht in unseren Reiseplan passte. Wir trafen dementsprechend Vorkehrungen. Bei der Ankunft in Marseille wurden wir auf ein italienisches Schiff, die „Campidiglio“, gebracht, obwohl diese unerwartete Tatsache die neu getroffenen Vorkehrungen durcheinander brachte. Wir gingen ohne Einwände auf das Schiff, um keinen Zwischenfall zu verursachen. Wir erfuhren, dass dieses Schiff für unsere Reise nicht geeignet war und dass die Reise nach Konstantinopel 15 Tage dauern würde, was, ganz abgesehen von den materiellen Schwierigkeiten, der Gesundheit meiner Frau und von mir sehr abträglich sein würde. Als ich versuchte, dem Sonderkommissar zu erklären, dass ich mit diesem Schiff nicht fahren könne, drohte er mir mit Zwangsmaßnahmen.
Selbst die eingeschränktesten Transitvisa bedeuten nicht, dass die Polizei zumindest ohne formelle Ankündigung das Recht hat, mich als Gefangenen zu behandeln und mich zu zwingen, ein Schiff zu nehmen, das für meine Reise absolut ungeeignet ist. Ich hoffe, dass die französische Regierung diesen Missbrauch verhindern wird. Ich bin bereit, Frankreich über Italien zu verlassen, und ich hoffe, dass die italienische Regierung mir nicht das Transitvisum bis Venedig verweigern wird, was mir erlauben würde, Frankreich morgen oder übermorgen zu verlassen.
Ich warte mit meiner Frau auf den Kais von Marseille, umgeben von Polizeibeamten, auf Ihre Antwort. Die Erklärung des Präfekten, er könne keine Verantwortung für die Haltung der weißen Russen übernehmen, kann meine von den Umständen diktierte Entscheidung nicht ändern.
L. Trotzki
P. S. – Soeben erfahre ich, dass die Polizei uns in einem Hotel unterbringen wird, um uns heute mit Gewalt auf ein italienisches Schiff zu bringen, falls das italienische Transitvisum für den Landweg nicht vor der Abfahrt des Schiffes erteilt wird.
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